Nach drei Jahren war es wieder so weit: Unsere Klasse konnte an den Bundesjugendspielen teilnehmen. Natürlich hat sich nicht jeder darauf gefreut, es freut sich ja auch nicht jeder von uns auf Mathe oder Musik. Für die meisten von uns war das Sportfest aber eine tolle Sache. Warum? „Es war gut, mal alles geben zu können. Es war anstrengend, aber es hat gut getan zu zeigen, was man kann“, war ein Fazit, das viele von uns teilten.
Unser Sportunterricht hat in den letzten beiden Jahren ziemlich unter dem Virus gelitten und ein paar von uns waren vor den Bundesjugendspielen nicht sicher, ob sie überhaupt noch richtig rennen, springen und werfen können. Machen wir es kurz: Wir konnten. Natürlich war nicht jeder gleich gut, wie in Mathe oder Musik ja auch. Das kann schon mal zum Problem werden. „Ich fand die Bundesjugendspiele schlecht, denn immer wenn es Sieger gibt, gibt es auch Verlierer“, meinte Gianni. Da hat er natürlich recht, keiner verliert gern. Wäre es vielleicht besser, am GRB statt Wettkämpfen kooperative Spiele zu machen, bei denen es keine Verlierer gibt? Aber dann sollte man auch die Notenspiegel und Zeugnisse abschaffen, oder? Überall auf der Welt gibt es Gewinner und Verlierer. Also wie geht man mit dem Verlieren um? Wie geht ein Sieger damit um, besser zu sein als die anderen?
Unser Klassenlehrer sagt oft, das Ziel ist keine Note, sondern dass man etwas lernt. Und dass man nicht für den Lehrer oder sonst jemanden lernt, sondern für sich selbst. Aber natürlich wollen wir alle eine gute Note und fast jeder wäre gern der Sportlichste.
„Ich persönlich mag die Bundesjugendspiele nicht besonders. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nicht sehr sportlich bin. Aber für andere Kinder, die sich beweisen wollen, sind die Bundesjugendspiele perfekt“, sagte Tessa, die schon gelernt hat mit Niederlagen umzugehen und anderen ihre Erfolge gönnen kann. Wenn man mal darüber nachdenkt, dann sind die Bundesjugendspiele also mehr als ein Wettkampf in Sport vor Publikum. Sie sind ein Charaktertest für jeden von uns und die ganze Klasse.
„Nach zwei Jahren Corona-Pause fand ich es toll, wieder etwas mit der ganzen Klasse zu machen. Außerdem war es so schön, dass niemand ausgelacht und jeder angefeuert wurde“, meinte Carolina und viele gaben ihr recht. Natürlich war den meisten von uns wichtig, wie schnell wir waren oder wie weit wir gesprungen sind. Sonst würden wir uns ja nicht anstrengen, oder? Manchen war es bloß wichtig, bei der Langstrecke überhaupt ins Ziel zu kommen. Und die haben dann einen ordentlichen Applaus bekommen.