Schüler aus Frankfurt gewinnen Medaillen in den Einzelwettbewerben
Vom ersten bis siebten September 2019 nahm zum zweiten Mal ein Team aus Schülerinnen und Schülern der Stadt Frankfurt an der internationalen „Olympiad of Metropolises“ teil, die zum vierten Mal in Moskau stattfand. Das Team setzte sich aus acht Schülerinnen und Schülern der Anna-Schmidt-Schule, der Schule am Ried und des Gymnasium Riedberg zusammen. Bei der Olympiade handelt es sich um einen naturwissenschaftlichen Wettbewerb, bei dem jeweils zwei Teilnehmer in den Fächern Chemie, Informatik, Mathematik und Physik antreten.
Nachdem bereits im letzten Jahr erste Erfahrungen gesammelt werden konnten, ging es am ersten September voller Vorfreude los in Richtung Moskau. Leider mussten in Frankfurt jedoch erst einmal beide Räder des Flugzeuges aufgrund eines Defekts ausgetauscht werden, so dass die Gruppe Moskau erst mit einer Stunde Verspätung erreichte. Zusammen mit dem hohen Verkehrsaufkommen der Stadt, führte dies leider dazu, dass das Team die Eröffnungsfeier, die im Rahmen des Kongresses „City of Education“ stattfand, knapp verpasste. Umso größer war die Freude, als man endlich im Hotel angekommen war und auf die anderen 44 Teams aus der ganzen Welt traf. Von Lima über Boston und New York bis hin zu Delhi, Shanghai und Jakarta waren Teams von fast allen Kontinenten vertreten. Neben Frankfurt nahmen mit Berlin, Dresden, Düsseldorf und Leipzig noch vier weitere Städte aus Deutschland teil.
Für Frankfurt gingen in Chemie Amy Stephan und Linda Temiz (Schule am Ried), in Informatik Alexandra Marquardt und Finn Karpenstein (Anna-Schmidt-Schule), in Mathematik Jasmin Riesner und Yanik Kleibrink (Gymnasium Riedberg) und in Physik Nils Müller und Leander Weimer (Gymnasium Riedberg) an den Start. Die Schülerinnen und Schüler wurden von Frau Böhlefeld (Anna-Schmidt-Schule) und Frau Purtz (Gymnasium Riedberg) begleitet.
Die nächsten Tage waren geprägt von den verschiedenen Wettbewerben, die mit einem Blitzkontest am Montag starteten. Dieser bestand aus 80 kurzen Fragen, die vom gesamten Team gemeinsam gelöst werden mussten. Hier schlugen sich die acht Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt gut und erreichten mit 22 richtigen Antworten das angestrebte Ziel, das Ergebnis vom letzten Jahr (19 richtige Antworten) zu überbieten. Bei den Aufgaben handelte es sich teilweise um sehr schwierige Aufgaben und es stand lediglich eine Bearbeitungszeit von zwei Stunden zur Verfügung. Nachdem der Blitzkontest, der nicht in die offizielle Wertung mit einfloss, gemeistert war, wurden die nächsten zwei Tage durch einen Aufgabenmarathon geprägt, der sowohl aus praktischen als auch aus theoretischen Einheiten bestand. Hier mussten die Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Fächern vier bis sechs Stunden an Aufgaben arbeiten, die von der Komplexität Aufgaben auf universitärem Niveau entsprachen. Trotz dieser hohen Anforderungen und der Problematik, dass die Schülerinnen und Schüler, die teilweise erst in zwei Jahren ihr Abitur ablegen, oft mit Stoff konfrontiert wurden, den sie in der Schule noch nie behandelt hatten, konnten sie Teilaufgaben lösen und, bezogen auf ihren Wissensstand, große Erfolge erzielen. Nils Müller und Leander Weimer erzielten beim praktischen Teil des Physik-Wettbewerbes, indem die beiden Schüler zusammen verschiedene Versuche und Messungen durchführen mussten, mit fast der Hälfte der Punkte ein sensationelles Ergebnis. Diese gute Leistung führte dazu, dass sie nach Absolvieren des theoretischen Teils am zweiten Wettkampftag am Ende der Olympiade beide mit einer Bronzemedaille belohnt wurden. Mit Medaillen werden jeweils die besten 50% jedes Faches ausgezeichnet. Aufgrund der Tatsache, dass in Städten wie Moskau oder Shanghai die Schülerinnen und Schüler sehr gezielt - beispielsweise mit Vorbereitungskursen an der Universität - auf solche Wettbewerbe vorbereitet werden, war es für unsere Schüler eine herausragende Leistung, unter die besten 50% aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu kommen. In Mathematik konnte Yanik Kleibrink diese Leistung sogar noch überbieten und erkämpfte sich mit drei von sechs richtig gelösten Aufgaben sogar einen Platz im oberen Drittel des Teilnehmerfeldes. Da kein Teilnehmer alle sechs Aufgaben, die inhaltlich Aufgaben aus dem Mathematikstudium entsprachen, lösen konnte, wurde Yanik am Ende mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. In der innerdeutschen Wertung belegte er mit dieser herausragenden Leistung sogar den ersten Platz von insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Fach Mathematik.
Das Ziel - anknüpfend an die Leistungen des letzten Jahres - mindestens eine Medaille in den Einzelwettkämpfen zu erzielen, erreichte das Team aus Frankfurt mit diesen hervorragenden Leistungen locker und verpasste sogar nur ganz knapp eine Platzierung in der Teamwertung. In der innerdeutschen Wertung konnte Frankfurt jedoch einen guten dritten Platz knapp hinter Leipzig und Dresden belegen.
Nachdem die anstrengenden Wettbewerbe erfolgreich absolviert waren, wurde das gesamte Team mit einem umfangreichen kulturellen Programm belohnt, welches von den Organisatoren der Olympiade abwechslungsreich gestaltet wurde. Beispielsweise stand neben einer Bootsfahrt der Besuch des Historischen Museums und der Tretyakov-Galerie auf dem Programm.
Am Ende Woche gab es noch eine feierliche Abschlusszeremonie, bei der alle Siegerinnen und Sieger der Olympiade geehrt wurden. Dass zum ersten Mal auch Schüler des Teams aus Frankfurt unter den Siegern waren und auf der Bühne mit ihren hart erarbeiteten Medaillen geehrt wurden, war für das gesamte Team ein toller Erfolg. Nach einer spannenden Woche ging es somit für alle mit wertvollen Erfahrungen im MINT-Bereich auf internationaler Ebene, vielen tollen Eindrücken und jeder Menge neu geknüpfter Freundschaften und Kontakten zurück nach Frankfurt.
Das Gymnasium Riedberg möchte sich im Besonderen beim Förderverein des Gymnasium Riedbergs bedanken, der wieder - wie bereits im letzten Jahr - die Flüge der vier teilnehmenden Schüler seiner Schule großzügig bezuschusste.
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