Die Physik-AG war im Mathematikum in Gießen. Wie baut man eine Brücke aus nur 600 Gramm Nudeln - die einen 60 cm breiten Graben überspannt - und über 10 kg Gewicht aushält? Am Sonntag, 19. Juli 2015, wurde diese Frage im Mathematik-Mitmach-Museum – kurz Mathematikum – in Gießen beantwortet. Insgesamt 23 Schülerteams aus ganz Hessen traten mit ihren aus Nudeln gebauten Brücken im Wettbewerb gegeneinander an. Ziel des Belastungstests: Herauszufinden welche Brücke am meisten Zuggewicht standhält?
Dabei waren die Bedingungen für alle Brücken gleich: Maximal 1 kg Nudeln durften verwendet werden und die Maße von 80 cm Länge, 15 cm Breite und 40 cm Höhe durften nicht überschritten werden. Die Ergebnisse waren dann aber auch höchst unterschiedlich, denn schon bei der Wahl der Nudelsorte hatten die Ingenieure die Qual der Wahl: Cannelloni, Spaghetti, Makkaroni oder doch lieber flache Lasagnescheiben? Einige Brücken sahen dann sehr künstlerisch aus, brachen aber bei einem Gewicht von 3 bis 6 kg bereits zusammen. Andere dagegen waren reine Statikwunder, die eher einem halben Speichenrad als einer Brücke in natura ähnelten, dafür aber über 20 kg standhielten... bevor auch sie – meist ohne Vorwarnung und zum Schreck der etwa 30 Zuschauer – schlagartig in sich zusammenbrachen.
Am Ende hieß es Platz 3 für das Gymnasium Riedberg mit einer Belastungsgrenze von 13,6 kg. Platz 1 ging mit 23,4 kg an zwei 9-Klässler aus Gießen, die bereits im letzten Jahr gesiegt hatten und ihre Erfahrungen nutzen konnten.
Der ungewohnte Schulausflug an einem Sonntag wurde belohnt mit einer kostenloser Tageskarte für das Mathematikmuseum und einer persönliche Begegnung mit dessen Gründer, Professor Beutelsbacher.