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Ein fulminanter Abend im Zeichen der Liebe zur deutschen Sprache 

Rückblick auf den Vortrags- und Gesprächsabend mit Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt am 21. März 2024

Wer einen ‚trockenen‘ Gelehrtenvortrag erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt: Professor Dr. Roland Kaehlbrandt sprach derart leidenschaftlich, aufschlussreich und unterhaltsam über die Vorzüge des Deutschen, dass für die nahezu erschienenen 200 Gäste – interessierte Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen – die Zeit wie im Flug vorbeiging. Zur Kurzweiligkeit des Abends trug aber auch die kultivierte Atmosphäre während der Veranstaltung in der Aula unserer Schule bei.

 

 

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Nach der musikalischen Eröffnung des Abends – dem „Schwanenlied“ von Fanny Hensel, virtuos gesungen von unserer Musiklehrerin Viktoria Niederhöfer, die am Klavier von Frau Drommershausen begleitet wurde – begrüßte der Schulleiter Herr Kühnberger die Gäste, betonte die Relevanz der deutschen Sprache und stellte Herrn Kaehlbrandt vor. Im Anschluss daran nahmen der Professor und Herr Dr. Thorsten Gabler, der Leiter des Bereichs Sprachen, in einer stilvoll arrangierten Leseecke Platz. Dort fragte Herr Gabler den Bestsellerautor, wie es gegenwärtig um das Deutsche bestellt sei und wie Herr Kaehlbrandt auf die Idee zu seinem Buch gekommen sei.

In vier kurzen Vorträgen, die jeweils durch Gespräche mit Herrn Gabler unterbrochen wurden, erläuterte Professor Kaehlbrandt, warum die hartnäckigen Vorurteile über das Deutsche „ganz falsch“ seien: Beispielsweise sei das Vokabellernen im Deutschen viel einfacher als in anderen Sprachen, weil das Deutsche „nach dem Prinzip Lego“ funktioniere; kenne man das Wort „Haus“ oder „Haut“ und das Wort „Arzt“, ließen sich ganz leicht „Hautarzt“ oder „Hausarzt“ bilden. Im Anschluss daran erläuterte Kaehlbrandt, dass das Deutsche gar nicht ‚hart‘ und ‚aggressiv‘ sei, weil es über eine Vielzahl von Partikeln („gell“, „doch“, „halt“) verfüge, die vor allem die mündliche Kommunikation ‚weicher‘ und liebenswerter machten. Im dritten Vortrag demonstrierte der Sprachwissenschaftler anschaulich und eindrücklich, warum der Satzbau im Deutschen mit der Verbzweitstellung und der sogenannten Klammerbildung zwar komplizierter sei als in manch anderen Sprachen, man aufgrund dieses Strukturprinzips aber auch etwas gewinne, nämlich ein „globales, synthetisches“ Verständnis des Zusammenhangs aller Teile im Satz – und dies bewirke eine „Klarheit im Ausdruck und in den Gedanken“.  Für seinen letzten Block hatte Kaehlbrandt – mit Luther gesprochen – den Jugendlichen ‚aufs Maul geschaut‘ und zeigte, von sehr vielen Lachern aus dem Publikum begleitet, an vielen Szenen und Formulierungen aus dem Alltag auf, inwieweit die Jugendsprache („Besser isses!“ – „Als ob!“) das Deutsche bereichere.  

Im Gespräch mit Herrn Gabler formulierte Kaehlbrandt noch einmal seinen Wunsch, die Sprachgemeinschaft möge achtsam(er) mit der Sprache umgehen, und an die anwesenden Schülerinnen und Schüler gerichtet, sprach er davon, wie wichtig es sei, gründlich Grammatik zu lernen, denn: „Die Grammatik formt das Denken“.  

 

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Zum Abschluss sang Frau Niederhöfer das „Vergebliche Ständchen“ von Johannes Brahms und traf mit diesem Lied genau den richtigen Ton zum Ausklang der Veranstaltung. Viele der Gäste kauften am Büchertisch der Buchhandlung „Weltenleser“ ein Exemplar von Kaehlbrandts Buch und ließen sich dieses vom Verfasser signieren. Dabei kamen sie mit ihm in intensive Gespräche über das Gehörte, die bei einem Glas Sekt, Wein oder Wasser an dem von der Oberstufe (Q2) reichhaltig bestückten Büfett im Nachgang weiter fortgesetzt wurden.

Für die deutsche Sprache war dies in jeder Hinsicht ein fulminanter Abend!         

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