Es ist kurz vorm Abitur, die letzte praktische Prüfung im Darstellenden Spiel steht an. Nach fast 13 Jahren Schule geben die Schüler*innen jetzt alles. Ob in der Figur von Medea aus der griechischen Tragödie von Euripides, oder in der Figur von Bollin, einem Massenmörder aus einem frühen Drama von Günter Grass: alle zeigen jetzt, was sie im Theaterunterricht der letzten Jahre an Schauspieltechniken gelernt haben.
Im Unterricht Darstellendes Spiel in der Oberstufe erarbeiten und präsentieren die Schüler*innen zum Abschluss Monologe. Auf der Basis von Monologen aus klassischen Dramen werden selbst geschriebene Textteile eingeflochten. Die Bearbeitung der Monologe ist mit bestimmten Vorgaben verbunden, was die Dauer der Szene betrifft, die Herangehensweise an das Spiel der Figur oder die Inszenierung selbst betrifft. In dieser letzten praktischen Prüfung zum Beispiel soll nun zusätzlich die Theatertheorie ausgewählter Theateravantgardisten ins Spiel eingebracht werden.
Im Video sieht man, wie Arian Ashrafian den Robispierre aus dem Drama „Dantons Tod“ von Georg Büchner spielt. Dabei bringt er die Ideen von Bertolt Brecht ein, der mit seinem „Epischen Theater“ die Zuschauer für aktuelle gesellschaftliche Probleme sensibilisieren wollte. Arian setzt wie Brecht bestimmte „V-Effekte“ (Verfremdungseffekte) ein, z.B. eine Erzählerfigur aus dem Off und das Heraustreten aus seiner Rolle des Robispierre und der direkten Wendung ans Publikum.
Viel Spaß beim Anschauen!