Präimplantationsdiagnostik -
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EinleitungSeit 1990 ist es möglich, Embryos, die erst acht Zellen groß sind, auf genetisch bedingte Krankheiten zu untersuchen. Das Diagnosergebnis liegt bereits nach kurzer Zeit vor. So hätten Eltern, bei denen eine erhöhte Gefahr besteht, ein Kind zu bekommen, das an einer genetisch bedingten Krankheit leidet, die Möglichkeit zu testen, ob das Kind eventuell krank oder sicher gesund sein würde. Dementsprechend könnten sie sich dann für oder gegen das Kind entscheiden. Könnten. Denn in Deutschland war dieses Verfahren durch das Embryonenschutzgesetz bis vor kurzem verboten:
Wie kommt es zu so einem Gesetz? Der Wunsch eines Paares nach einem gesunden Kind ist doch verständlich. Viele Menschen diskutieren in Deutschland seit vielen Jahren darüber, ob solche Untersuchungen erlaubt seien sollten oder nicht. Momentan ist es verboten, aber das kann sich jederzeit ändern. Die Bundesregierung hat für solche Fragen den Nationalen Ethikrat ins Leben gerufen. Dort versuchen viele schlaue Leute aus Politik, Wissenschaft, Kirchen und anderen Organisationen zu einer Antwort zu kommen. Im Jahr 2011 wurde das Gesetz geändert, so dass PID in Ausnahmefällen zulässig wird. Im Jahr 2014 sollen die Änderungen umgesetzt werden. Die Politiker waren sich aber überhaupt nicht einig, ob diese Methode erlaubt werden soll oder nicht, deshalb seid ihr gefragt:
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AufgabeVor kurzen war folgender Bericht in der Zeitung zu lesen:
Diese Entscheidung ist sicherlich sehr schwierig. Deshalb schlüpft ihr für zwei Wochen in die Rolle der Ethikkommission und bildet euch ein eigenes Urteil. In kleinen Gruppen informiert ihr euch über PID, die Krankheiten, um die es geht und um die Positionen, die verschiedene Teile der Gesellschaft dazu beziehen. |
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AblaufStunde 1: Was sind PID und DMD überhaupt?Als erstes sollt ihr alle erst einmal einen Überblick darüber bekommen, um was für ein Problem es eigentlich geht. Dazu kommen in diesem Artikel zwei Familien zu Wort und schildern ihr Leben. Stunde 2: Wir brauchen Experten!Jetzt habt ihr einen ersten Überblick und könnt euch mit der Position der Experten vertraut machen. Da es bei dieser Frage um Leben und Tod geht, haben viele gesellschaftliche Gruppen Meinungen zu PID. Folgende Expertengruppen sollen in der Ethikkommission vertreten sein:
Stunde 2+3: Was sagen die Experten?In der zweiten und dritten Stunde sollt ihr im Internet und anderen euch zur Verfügung stehender Quellen zu echten Experten werden. Sammelt Informationen, versucht euch in die Gedanken hineinzuversetzen. Ausgesuchte Quellen für eure Meinungsbildung findet ihr hier. Bereitet euch für euren Auftritt als Referenten in der nächsten Stunde vor.Stunde 4: Die Experten berichtenIn dieser Stunde sollen alle Expertengruppen in kurzen Vorträgen die Meinung ihrer gesellschaftlichen Gruppe vorstellen und erläutern, damit wir alle verschiedenen Positionen kennen und abwägen können.Stunde 5: Die Ethikkommission tagtEs ist soweit: Die Ethikkommission der Universität Frankfurt tagt zum letzten Mal und muss eine Entscheidung treffen. Soll die Familie die Möglichkeit zur PID bekommen oder nicht? Je ein Vertreter einer gesellschaftlichen Gruppe nimmt stellvertretend für die anderen an einer Podiumsdiskussion teil, auf der alle Experten ihre Meinung verteidigen sollen. Dies ist die letzte Chance, die Anwesenden von der gewählten Meinung zu überzeugen. Am Ende der Stunde wird in geheimer Abstimmung unter allen über den Fall abgestimmt. Dann wissen wir, wie eure Klasse zu der Frage steht:
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QuellenIhr sollt natürlich möglichst viele eigene Informationen finden. Aber bei so einen Thema ist es schwer, wirklich zuverlässige Meinungen zu finden. Gute Ausgangspunkte sind immer Google und die Wikipedia. Als Suchbegriffe bieten sich PID, Präimplantationsdiagnostik und Bioethik an. Auf jeden Fall solltet ihr aber folgende Quellen benutzen:
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BewertungJede Gruppe bekommt am Ende eine eigene Bewertung. Damit von vorn herein klar ist, worauf es ankommt, ist das Bewertungsschema von Anfang an transparent und für jeden ersichtlich:
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ErgebnisNatürlich werden wir keine endgültige Antwort auf die Frage finden, darum kann es bei einer Frage um Leben und Tod auch nicht gehen. Aber wir werden sehen, wie schwierig es ist, wenn man über Leben und Tod entscheiden muss. |
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ImpressumWebQuests basieren auf einer Idee von Bernie Dodge der San Diego State University (http://webquest.sdsu.edu/).Mehr deutschsprachige WebQuests finden sich unter http://www.webquest-forum.de. Dieses WebQuest lehnt sich inhaltlich an einen Unterrichtsvorschlag von Melanie Untermoser an. (Veröffentlicht in: Präimplantationsdiagnostik: Anwendung des Machbaren? Unterricht Biologie 291/2004 S.15-17) Wenn jemand Fragen oder Anregungen zum WebQuest hat oder es sogar benutzt hat, würde ich mich über ein Nachricht freuen: bussstation(AT)gmx(DOT)de Copyright (c) 2004-2014 Christian Buss (bussstation AT gmx DOT de) 0212142118 Der Autor ist nicht verantwortlich für den Inhalt extern verlinkter Seiten. |