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Podiumsdiskussion des Fördervereins zur mentalen Gesundheit

 Experten, Betroffene und Henni Nachtsheim von „Badesalz“ werben für einen offenen Umgang mit psychischen Probleme

 

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„Es gibt keine einfachen Antworten“, betont Prof. Christine Freitag, Leiterin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Frankfurt am Main. Wenn Kinder und Jugendliche selbstverletzendes Verhalten zeigen, Angst- oder Essstörungen erleiden oder an Depressionen erkranken, ist die Frage nach dem Wieso oft quälend für Eltern und Freunde. Dass psychische Störungen oft viele Gründe haben und wie ein offenes, vertrauensvolles Umfeld dazu beitragen kann, Anzeichen besser zu deuten und den Betroffenen schneller und gezielter zu helfen, war Thema der Podiumsdiskussion des Fördervereins Gymnasiums Riedberg am 6. Juni. 

 

Seit 2020 unterstützt der Förderverein in dem Projekt „Offenes Ohr“ Workshops und AGs zur Stressbewältigung und als Hilfe bei Ängsten. Von eigenen Erfahrungen berichtete Florian Sollaneck, der mehrmals an Depressionen litt, aber erst im Erwachsenenalter lernte, sich Hilfe zu holen. „Man setzt sich eine Maske auf und funktioniert, bis es irgendwann nicht mehr geht.“ Monika Franzen, Mutter einer Tochter, die an Magersucht erkrankte, riet Eltern „rauszugehen und darüber zu reden“. Sich dafür einzusetzen, mehr über psychische Erkrankungen zu reden, ist auch ein zentrales Anliegen von Henni Nachtsheim, Mitglied des Comedy-Duos Badesalz. Als eine enge Freundin an Depressionen erkrankte, begann er, sich mit dem Thema zu befassen, und begleitete sie durch die Phasen ihrer Krankheit und eine anschließende Krebserkrankung. Seitdem setzt er sich als Schirmherr des Frankfurter Bündnisses gegen Depression dafür ein, ein Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu schaffen. Dabei ist er überzeugt: „Comedy und solch ein ernstes Thema gehören zusammen“ und berichtet von einer gemeinsamen Benefizveranstaltung mit dem hessischen Comedian Robert Treutel alias Bodo Bach, um auf die unterschätzte Erkrankung aufmerksam zu machen – für Nachtsheim einer der einprägsamsten Auftritte, „an die ich mich noch mit Gänsehaut erinnere, weil zwischen uns und allen, die an diesem Abend gekommen waren, eine ganz besondere Verbindung entstand.“ 

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Am Gymnasium Riedberg setzt sich Kristin Bott, die als Psychologin zweimal wöchentlich in dem von Spenden getragenen Projekt „Offenes Ohr“ Sprechstunden für Schülerinnen und Schüler vor Ort an der Schule anbietet, ebenfalls für eine offene Kommunikation ein –  auch mit den Eltern. Sollte eine Therapie nötig sein, erarbeitet sie an einem runden Tisch gemeinsam mit Eltern und Lehrkräften, wie eine Rückkehr in den Schulalltag nach einer Therapie aussehen kann. Nicht lange zu warten und im Zweifelsfall zügig den Rat von Experten wie bei der Psychologischen Soforthilfe Frankfurt einzuholen rät Klinikleiterin Freitag. Oft könne Kindern und Jugendlichen schon mit einer kurzen Therapie geholfen werden. „Je stärker sich ein Kind erst zurückzieht, umso schwieriger wird es.“ Ein Umfeld zu schaffen, an dem Schüler nicht gemobbt oder diskriminiert werden, ist auch das Ziel von Maria Paulus, Lehrerin am Gymnasium Riedberg. Sie sieht es neben der Wissensvermittlung als genauso wichtige Aufgabe, die Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. „Wenn wir als Lehrer wissen, dass es einem Schüler momentan nicht gut geht, können wir besser darauf Rücksicht nehmen“, sagt sie und plädiert für einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen. Moderiert wurde die Diskussionsrunde, zu der sich etwa 180 Besucher angemeldet hatten, von Heike Fürpaß-Peter, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins.  

 

 
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