Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg…
Am 1. Dezember 2015 fand in unserer Aula für alle 9. Klassen eine Lesung mit dem Jugendbuchautor Dr. Jürgen Seidel statt. Genau 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges hat er seinen neuen Roman „Der Krieg und das Mädchen“ veröffentlicht. Im Mittelpunkt stehen zwei Jugendliche - Mila und Fritz - in den letzten Wochen vor Kriegsbeginn. In der Bevölkerung sind bereits die Vorboten des Krieges spürbar. Ein Krieg, der fast herbeigesehnt wird. Als Ventil für den aufblühenden, lange unterdrückten Nationalstolz. Als Möglichkeit, gegen den verhassten Nachbarn Frankreichs ins Feld zu ziehen. Und sogar als Hoffnung, mit dem Krieg die Wirtschaft anzukurbeln. Doch auch für die beiden Jugendlichen ist der Krieg ein Einschnitt und etwas
Besonderes. Fritz ist zunehmend fasziniert vom Krieg, da er hofft, vom Schwul-Sein geheilt zu werden, das ihn belastet. Seine Jugendfreundin Mila kommt ins Gefängnis, da sie verdächtigt wird, sich gegen den Krieg zu stellen. Beide werden durch den Krieg gezwungen, ihre Kindheit und Jugend schlagartig zu beenden.
Herr Seidel las drei Textstellen aus dem Jugendbuch vor. Zwischendurch beantwortete er die Fragen des Publikums. Eine Schülerin wollte wissen, wie es ihm als Mann gelingt, sich in ein 16-jähriges Mädchen hineinzuversetzen. Zudem erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass sich der Schriftsteller auch in anderen seiner Werke mit dem Thema „Krieg“ beschäftigt hat. So beschreibt er in dem Jugendroman „Blumen für den Führer“, wie ein Mädchen Adolf Hitler attraktiv findet und in ihm eine Rettung für Deutschland sieht. Diese Begeisterung für den Führer hat jedoch enorme Folgen für ihr Leben.