Schüler des Gymnasium Riedberg auf den Spuren der Erinnerung in eiszeitlichen Höhlen im warmen Südfrankreich

4Sieben Schülerinnen des Gymnasium Riedberg haben sich gemeinsam mit ihren Lehrern und anderen Schülern aus Frankreich, Italien und Spanien auf die Suche nach den ältesten noch sichtbaren Erinnerungen der Menschheit gemacht. Das von der EU geförderte Erasmus+ Programm “Memory: A Passport to the Future” begann hier in Frankfurt im April diesen Jahres mit einem ersten internationalen Treffen auf dem gemeinsam die biologischen Grundlagen des menschlichen Gedächtnisses erforscht wurden.

 

Beim einwöchigen Austausch mit der Partnerschule College Jean Moulin aus Marmande stand nun die Geschichte und Entwicklung der menschlichen Erinnerung im Vordergrund. Im Mittelpunkt stand daher der Besuch der zwar nicht ganz ältesten, aber sicherlich der berühmtesten menschlichen Erinnerung in Europa: Die Höhlen von Lascaux. Die dort zu findenden künstlerisch hochwertigen Höhlenmalereien sind ungefähr 20.000 Jahre alt und damit eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Erinnerung. Der Besuch hat alle tief beeindruckt, die Höhlen wirken mystisch und mysteriös. Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, warum uns unsere Vorfahren diese Tierzeichnungen überlassen haben. Am wahrscheinlichsten sind religiöse Zwecke über die wir nur spekulieren können. Die originale Höhle ist seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr zugänglich. Die Replik Lascaux 2 ist seit 1983 eröffnet und gibt einen exakten Eindruck der Höhle. Lascaux 3 ist eine Wanderausstellung, die weltweit über die Malereien informiert und Lascaux 4 schließlich ist gerade im Bau, um noch bessere Repliken und multimediale Zusatzinformationen bereit zu stellen. Was liegt da näher als Lascaux 5 selbst zu bauen und Zeugnis über heutige Formen der Erinnerung abzulegen, dachten sich die französischen Kollegen und Schüler. In wochenlanger Kleinarbeit gestalteten sie einen nicht benutzten Unterrichtsraum mit Hilfe von Unmengen Pappmache, Stellwänden und Kleister in eine Grotte um. Was noch fehlte, waren die Erinnerungen der jungen Europäer. Diese wurden in vielen Workshops während der Woche zusammengetragen und in der Grotte installiert. Die wichtigsten Erinnerungen der Teilnehmer werden audiovisuell auf eine Grottenwand abgebildet. In einer dunklen Ecke sind reine Hörproben aller Teilnehmer zu hören, an anderer Stelle von den Schülern ausgewählte wichtige Momente der Menschheitsgeschichte. So entstand Stück für Stück ein beeindruckendes aktuelles Pendant zur Höhle von Lascaux, das bei der Abschlussfeier am letzten Abend feierlich eingeweiht wurde und hoffentlich noch möglichst lange, wenn auch nicht 20.000 Jahre, bestehen bleibt. Alle Besucher, ob Schüler, Eltern oder Lehrer erlebten, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet, einige magische Minuten in der Grotte. Abgerundet wurde das Erlebnis noch durch viel gemeinsame Zeit, die die Schülerinnen mit ihren Gastfamilien verbringen konnten und ein touristisches Beiprogramm, das die Gruppe durch Bordeaux, das Perigord und entlang der Dordogne geführt hat. Mit vielen neuen Eindrücken kam die Gruppe wieder nach Frankfurt, um sich in den nächsten Monaten mit jüngeren europäischen Erinnerungen, insbesondere denen an die letzten europäischen Kriege auseinanderzusetzen. Insbesondere mit der Frage, ob die Erinnerung an diese Konflikte für den Frieden in Europa förderlich ist oder nicht. Das wird dann Thema des nächsten europäischen Treffens im Februar bei der Partnerschule des Gymnasium Riedberg in Syracuse, Sizilien, sein.

 

 

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